Mitten im Satz verschwindet
der Nachrichtensprecher im Nichts und wir sitzen im Dunkeln. Tasten nach dem
Schrank, in dem die Taschenlampe liegt. Dann nach draußen: Ah, die
Nachbarschaft ist auch ohne Licht und die Straßenbeleuchtung hat es ebenfalls
erwischt. Hinter den anderen Haustüren sieht man Taschenlampen aufblitzen. Türen, Rollläden und Fenster öffnen sich: "Oh, da bin ich beruhigt,
ich dachte, nur wir hätten keinen Strom." Ein Nachbar nach dem anderen
vergewissert sich. Ein kurzer Austausch unter nachtfinsterem Himmel, dann zieht
sich jeder wieder zurück ins warme Haus. Schnell die Türen zu, denn die Heizung
geht ohne Strom ja auch nicht mehr. Um die Batterien der Taschenlampe zu
schonen, werden Kerzen angezündet. Irgendwie anheimelnd, trotz des Gedankens, ob
der Strom rechtzeitig wieder da ist, bevor in der Tiefkühltruhe alles auftaut.
Ob man beim Stromanbieter anrufen soll? Aber das Mobilteil sucht seine
Basisstation. Also warten wir und beginnen zu erzählen. Nichts stört uns oder lenkt
ab: kein Fernsehen, kein Radio, kein Internet. Nur wir. Ich bin froh, dass wir
uns noch was zu sagen haben und mit dem Strom nicht auch unser Miteinander
ausfällt.