Sonntag, 8. April 2012

Ostermorgen



"... sagte zu ihr: Frau ... Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner,
und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin ...
Jesus sagte zu ihr: Maria!" (Joh 20,15f)

in aller Herrgottsfrühe
aufgebrochen
im Garten
das leere Grab

Ein Gärtner muss er sein, der die Schöpfung hegt und pflegt. Aus totem Stein wächst eine kleine Pflanze. Hoffnung wächst aus einem kleinen Korn. Leben braucht nicht viel zum Leben: ein bisschen Halt für die Wurzeln, etwas Wärme und Licht zur Orientierung, Wasser und die Liebe des Gärtners.

Für mich erzählt Johannes die schönste Ostergeschichte.
Noch vor Sonnenaufgang ist Maria aus Magdala unterwegs zum Grab ihres Herrn und Meisters. Es ist der dritte Tag seit den tragischen Ereignissen. Benommen von Trauer und Ungewissheit sucht sie Trost an seinem Grab und findet es geöffnet und leer.
Man hat ihn weggebracht, das traut sie jemandem zu in diesen Tagen. Sie ist bestürzt, weint und sieht den Mann in der Nähe stehen. Wer außer dem Gärtner sollte es sein, so früh am Morgen? Als er sie anspricht: "Frau", erkennt sie ihn nicht. 
Erst als Jesus sie bei ihrem Namen nennt, fällt aller Ballast von ihr ab. "Maria!" 
So wie er spricht niemand ihren Namen und sie findet darin alles, was sie sucht: Halt, Wärme, Orientierung und Liebe!