Samstag, 29. März 2014

Täglich Plus


Im Advent hat mich ein Heft mit Tagesimpulsen begleitet. Jetzt in der Fastenzeit begleitet mich ein leeres Heft, dass ich jeden Tag fülle mit Gedanken, Bildern, Ideen, Beobachtungen, Fragen, Begegnungen – zum Beispiel:

6. März

Die Mittagssonne hat jetzt schon ganz schon Kraft und so sitzen die Menschen in der Pause draußen und strecken ihre Gesichter der Sonne entgegen.

Herzenswärme auftanken – Kraftstoff für die Seele.


















10. März

"Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne ..." schallt es heute Morgen durch die Bahn. Ein kleines Mädchen begrüßt den Tag, fröhlich, gut gelaunt und sehr zufrieden.

Momente des Glücks sind ansteckend.

13. März

"Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise sind bedeutsam." – So steht es auf der Packung Kräuterbonbons.

21. März

Zum "World Down Syndrome Day" postet jemand ein Video. In Trier tanzen "HAPPY" people durch die Straßen.

Lebensfreude!

29. März

Musik erfüllt am Abend den Kirchenraum. Grenzenlos! Himmlisch! Genuss und Freude für Ohren, die hören ...

Dienstag, 18. März 2014

Exodus drei


Gedanken zu Exodus 3, 1-15 geschrieben für eine Frühschicht in der Fastenzeit:

"Verwurzelt in Gott und mitten im Leben" – dies ist ein Satz aus dem Leitbild des Kolpingwerks. Und er lässt sich auch auf die Geschichte aus dem Buch Exodus beziehen. Dort offenbart Gott seinem Volk seinen Namen: "Ich bin der «Ich-bin-da»." Gott ist da, Gott ist schon immer da und Er wird immer da sein. Darauf können wir uns verlassen in jeder Lebenssituation. Es ist tröstlich und gibt neue Zuversicht, wenn Eltern ihr weinendes Kind in den Arm nehmen und versprechen: "Ich bin ja da." So verspricht es auch Gott.
Den Israeliten geht es nach Generationen fern der Heimat in Ägypten nicht gut, sie leiden. Und Gott, der bei Seinem Volk ist, hört die Klagen, sieht die Not. Und Er sendet Mose zu Seinem Volk, damit er es aus der leidvollen Situation herausführt. Gott sucht die Gemeinschaft mit Seinem Volk – Er, der Gott der Väter und aller nachfolgenden Generationen – Er, der da ist. Und darum kann auch das Volk auf diese Gemeinschaft bauen und in der Nähe zu seinem Gott Schutz, Geborgenheit und Rettung finden.

In Jesus bekräftigt Gott diese liebende Gemeinschaft mit den Menschen, denn in Jesus wird Gott selbst Mensch. Er will ganz zu den Menschen gehören und die Menschen sollen ganz zu Ihm gehören. Diese Gemeinschaft zwischen Gott und Menschen trägt sich weiter in eine Gemeinschaft der Menschen untereinander. Das ist der Auftrag an uns: Wir sind verantwortlich füreinander. Wir leben nicht auf einer einsamen Insel. Wir gehören zu unserer Familie, unseren Freunden, sind Teil unserer Gesellschaft. Wenn es einem Teil der Gemeinschaft schlecht geht, dann stehen andere ihm bei. Wie wir Unterstützung und Liebe erfahren, so sollen auch wir für andere da sein – "verwurzelt in Gott und mitten im Leben."

Jesus gibt uns Vorbild und Orientierung für das Leben miteinander: Er geht auf die Menschen zu, auf alle Menschen und nicht nur auf die Berühmten, die Beliebten, die Mächtigen. Er geht zu den Sündern, den Unterdrückten, den Menschen am Rand der Gesellschaft. Er nimmt sie auf in seine Gemeinschaft, er ist für die da, für die sonst niemand da ist. Und so sollen auch wir handeln. Denen alles geben, die um uns sind und die wir lieben, ist selbstverständlich. Aber unsere Verantwortung geht weiter. Unser Engagement soll auch denen gelten, die uns fremd sind, die weit weg sind, aber dennoch unsere Solidarität und Fürsorge brauchen. Im Reich Gottes ist der unser Nächster, dem wir begegnen, dessen Klagen wir hören und dessen Not wir sehen.

Und Gott, der «Ich-bin-da», ist mit denen, die klagen und in Not sind, und Er ist mit denen, die hören und sehen und handeln. Denn Gott ist der Gott der Liebe und Liebe braucht Gemeinschaft.