Samstag, 27. April 2013

Ein Schmunzeln auf Reisen


















"Ich bin ein Schmunzelstein und ich liebe es, den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. So möchte ich durch die Welt wandern und ein bisschen Herzenswärme verbreiten." Ein Dankeschön, ein Trost, ein Lob, eine Bitte um Verzeihung oder ein Ausdruck von Mitgefühl.

Ein Radiobeitrag heute Morgen hat mich auf die Idee gebracht. In unserem Alltag geht es immer rauer zu, vielleicht auch immer grauer. Wir haben einen strammen Stundenplan, den Kopf so voll. Da scheint kein Platz, unserem Gegenüber Aufmerksamkeit zu schenken, keine Zeit zu sehen, wie es dem Menschen, dem wir begegnen, gerade geht. Dabei kann es so einfach sein. Die Erwartungen sind nicht wirklich hoch: eine nette Geste, ein aufmunterndes Wort. Es kostet wenig, ein Schmunzeln in Gesichter zu malen und das Grau des Alltags bunter zu machen. Und doch tut uns das so gut, denn es sagt: "Du bist wertvoll. Ich schätze, wer du bist und was du tust."

Also verschenke ich ein Schmunzeln und schicke es auf die Reise. Es wird zu mir zurückkommen – irgendwann und unverhofft. Und das lässt mich jetzt schon lächeln und macht mein Herz weit.

Montag, 1. April 2013

Geschwätz


In der Osternachtfeier bin ich über ein Wort im Lukasevangelium gestolpert: 
"Doch die Apostel hielten das alles für Geschwätz und glaubten ihnen nicht." (24,11)

Als der Priester das vorlas, dachte ich: Du musst nachsehen, ob da wirklich Geschwätz steht. Tatsächlich, von mir bisher nie beachtet, steht es da, und zwar 
in allen Übersetzungen.1 Geschwätz, leeres Gerede, Märchen.

Die Frauen berichten vom leeren Grab. Unvorstellbar! – Unmöglich! – Unglaublich! Frauengeschwätz in den Augen der apostolischen Männer.

Damals wie heute, da hat sich nicht viel geändert, schießt es mir durch den Kopf. Letzten Endes und mit rechtlicher Relevanz gilt in der katholischen Kirche noch immer das Männerwort, nicht das aller Männer, genau genommen das der geweihten Männer.

Und doch ist aus dem Geschwätz der Frauen am leeren Grab eine 2000-jährige Glaubenstradition gewachsen, eine Glaubenswahrheit, ja das Herzstück der frohen Botschaft geworden: "Hallelujah, Jesus lebt!"


1 vgl. bibleserver