Mittwoch, 3. März 2021

Mit Zuversicht: Vision und Lebenstraum


"… und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist euch nahe!" (Lk 10,9b)
 











Was siehst du in den Zinnen des alten Klostertors auf dem Berg Karmel?
Kannst du sehen, was ich darin sehe? 

Zwei eiserne Wächter oder Wächterinnen,
übriggeblieben aus einer Reihe von vielen,
standhaft und pflichtbewusst, mutig und trotzig. 

Was lenkt ihren Blick und was ihr Tun?
Was verteidigen sie? Über was wachen sie dort, auf erhobenem Posten mit Blick in die weite Ebene?
Sie haben eine Aufgabe, vielleicht erwachsen aus einem Lebenstraum, einer Vision. Sie war und ist ihnen so wichtig, dass sie dieser Sache die Treue halten – und einander – und sich selbst.
 

Mich haben die beiden eisernen Wächter*innen dazu bewegt, mehr in ihnen zu entdecken, meinen Blick für sie zu öffnen und dieses Foto zu machen. Die Perspektive auf Dinge und Zusammenhänge verändern, dazulernen und meinen Horizont erweitern – so kann ich mich entwickeln, mir neue Wege und Möglichkeiten erschließen und meinen Lebensträumen entgegenwachsen. Allen Zweifeln und Unkenrufen zum Trotz!
Gegen Widerstände durch festgezurrte Traditionen und Strukturen oder gutgemeinte Ratschläge die eigenen Visionen und Träume zu verwirklichen, erfordert Mut und Ausdauer und Kraft. Jeder Umweg, jede Sackgasse und jedes Hindernis machen uns reicher an Erfahrung. Und immer wieder hilft der Blick von oben, von Bergeshöhen über die weite Ebene der eigenen Talente und Stärken.
 

Adolph Kolpings Traum war seit Kindertagen zu lesen, zu lernen, zu studieren und schließlich Priester zu werden. Das lenkte seinen Blick und sein Tun. Im Vertrauen auf Gott hat er zielstrebig Hürden genommen, seinen Lebenstraum verfolgt und wahrgemacht. Mit den Erfahrungen all seiner Lebensstationen konnte er dann das aufbauen, was heute im Kolpingwerk weiterwirkt. 

Was siehst du in den eisernen Torzinnen? Was lenkt deinen Blick und was dein Tun?
Kleide deine Vision in Worte, wage den ersten Schritt und vertrau auf deine Stärke!


"… du hast mich gelehrt, meine Flügel nie zu verstecken,
nach den verrücktesten Dingen zu streben
und immer an die Güte der Menschen zu glauben …"
aus dem Song "Dreamer" von Noa (Achinoam Nini)